Der TSV Schwabmünchen ist das Maß aller Dinge in der Fußball-Landesliga Südwest. Nach 16 Spieltagen sind die Schwarz-Weißen weiter ungeschlagen und den Verfolgern ein gutes Stück enteilt. Zehn Punkte beträgt der Vorsprung des Spitzenreiters auf den zweiten Rang, gar 13 sind es auf die Plätze drei und vier. Und diesen Status wollen die Schwabmünchner halten.
Am Sonntag ist der FC Kempten zu Gast (14 Uhr, Siegmund-Arena, Schiedsrichter Mustafa Kücük, TV Feldkirchen) in Schwabmünchen. Seit der Saison 2018/2019 spielen die Allgäuer in der Landesliga. Nur im Aufstiegsjahr – dort gab es am Ende den 10. Platz – endete die Spielzeit für den FCK mit einem zweistelligen Tabellenplatz. Alle anderen Jahre wurden einstellig abgeschlossen, in der Saison 2023/2024 sogar auf dem zweiten Rang. Den Traum vom Aufstieg machte damals Türkspor Augsburg in der Relegation zunichte. Doch in dieser Spielzeit läuft es in Kempten alles andere als rund. Nur 15 Punkte aus den ersten 16 Spielen bedeuten aktuell den Relegationsplatz in der Tabelle. Grund hierfür dürfte vor allem die mangelnde Torausbeute sein. Gerade 15 Tore stehen auf dem Konto der Oberallgäuer, nur zwei Teams in der Landesliga haben weniger Treffer erzielt. Scheinbar ist es nicht gelungen, den Abgang des Vorjahres-Toptorschützen Alexander Seifert (11 Tore, zu Stätzling) zu kompensieren. Auch Yilmaz Bahadir, in der vergangenen Spielzeit an 13 Treffern beteiligt, kommt bislang nicht in Fahrt.
Der Blick auf das reine Zahlenwerk bringt den Schwabmünchner zwangsläufig die Favoritenrolle. Trotzdem mahnt TSV-Trainer Emanuel Baum zur Vorsicht: „Gegen Jetzendorf und Durach hat Kempten nicht verloren.“ Zudem könnten dem TSV Personalsorgen plagen. Am Mittwoch waren nur elf Feldspieler im Training. „Aktuell ist der Kader sehr dünn“, so Baum, der dies als „bitter“ bezeichnet. „Aber bis Sonntag könnte der Eine oder Andere angeschlagene wieder fit sein“, ergänzt er.
„Die vielen Ausfälle machen es auch im Training schwierig“, so der Trainer. Am Sonntag kann er zudem auch nicht aus der U19 auffüllen, da diese am Vormittag ein wichtiges Spiel bestreitet. „Wir müssen das Beste aus der Lage machen“, fordert Baum daher. Ein Vorteil ist, dass bislang jeder Spieler Einsatzzeiten bekommen hat und so alle im Rhythmus sind.
Von den Allgäuern erwartet Baum eine eher defensive Herangehensweise. Dabei sind die Kemptener auswärts nicht zu unterschätzen, neun ihrer 15 Punkte holten sie auf fremden Plätzen. Daher geht Baum auch davon aus, dass es nicht zu vielen Torchancen für seine Mannschaft kommen könnte. „Da müssen wir effektiv sein“, fordert er. Auch wenn die Gäste auswärts bislang besser als zu Hause aufgetreten sind, bleibt der Schwabmünchner Heimvorteil. „Auf unserem großen Platz ist es nicht so einfach, dauerhaft zu verteidigen. Wenn wir das gut machen, bekommen wir die Lücken, die wir brauchen“, so Baum.