Nach der Partie war durchatmen angesagt. Denn so klar, wieder 5:0-Endstand im Landkreisderby zwischen Schwabmünchen und Aystetten am Ende aussah, war es lange nicht. Vielmehr erinnerte es an die berühmte Ketchup-Flasche: Erst kommt nichts, dann ganz viel. Der Schwabmünchner Sieg war verdient, am Ende vielleicht ein wenig zu hoch ausgefallen. Und er benötige eine Standpauke in der Halbzeit, um eingefahren zu werden.
Vor allem in der ersten Hälfte waren die Schwabmünchner zwar überlegen, aber am Ende nicht konsequent genug, um schon vor der Pause für klare Verhältnisse zu sorgen. Und das, obwohl die Gäste aus Aystetten nach gut einer halben Stunde nur noch zu zehnt waren. Zudem hat Kapitän Tim Uhde kurz nach dem Platzverweis für die Gäste auch noch einen Elfmeter verschossen.
Spitzenreiter Schwabmünchen machte von Beginn an klar, dass auch das elfte Saisonspiel erfolgreich bestritten werden soll. Die Richtung des Spiels war schnell deutlich: Das Gästetor. Nach zehn Minuten schien alles nach Plan zu laufen. Tim Uhde schickte mit einem langen Ball Maximilian Aschner auf dem rechten Flügel auf die Reise, dessen Querpass verwertete Matteo Di Maggio am langen Pfosten zum 1:0. Danach folgte eine lange Druckphase der Schwabmünchner, die es dabei aber schafften, nicht wirklich gefährlich zu werden. Nach knapp einer halben Stunden folgte dann ein für die Gäste folgenschwere Schiedsrichterentscheidung. Marcel Burda erfrischte sich an der Seitenlinie und wurde verwarnt, weil er dazu nach Ansicht des Unparteiischen den Platz verlassen habe und damit unerlaubt aus Spielfeld zurückgekehrt war. Das war wohl aber nicht so. Zehn Minuten später kam Burda bei einer Grätsche „zu spät“, wie er selbst zugab. Die Konsequenz war Gelb-rot.
Mit dem 1:0 im Rücken und in Überzahl zeigte sich Schwabmünchen fast schon pomadig. Die Schwarz-Weißen, fast schon selbstgefällig. Da half auch ein Strafstoß wenige Minuten nach dem Platzverweis nichts. TSV-Kapitän Tim Uhde – vergangene Woche noch souverän vom Punkt – lies diesmal die Präzision missen und scheiterte an Aystettens Torhüter Müller. So ging es mit einem knappen Vorsprung in die Kabine.
„Nicht laut, aber deutlich“, bezeichnete TSV-Coach Emanuel Baum die Worte an die Mannschaft in der Kabine. Und die haben gefruchtet. Von Beginn der zweiten Hälfte an bestimmte der Spitzenreiter das Geschehen. Zehn Minuten nach Wiederbeginn fiel auch das mittlerweile fällige 2:0. Nachdem zuvor schon der zweite Treffer in der Luft gelegen war, staubte Philipp Boyer nach einem Schuss von Maik Uhde ab. Die Hausherren blieben am Drücke, doch bis zum endgültig entscheidenden dritten Treffer sollte es dauern.
Für den sorgte dann „Joker“ Muhammed Emirzeoglu. Am Strafraumeck freigespielt hämmerte er den Ball ins kurze Eck. Drei Minuten später sorgte Maximilian Krist per Strafstoß für das 4:0. Nur Augenblicke später nutzte Emirzeoglu die Uneigennützigkeit von Simon Amann zu seinem zweiten Treffer. Das 5:0 war am Ende vielleicht zu hoch, aber auch eine Machdemonstration der Schwabmünchner.
Die Schwarz-Weißen haben in der zweiten Hälfte gezeigt, wozu sie derzeit fähig sind, wenn sie mit voller Konzentration zu Werke gehen. „Das musste ich ihnen aber in der Pause nochmal deutlich machen“, so Trainer Baum. Mit der ersten Hälfte war er nicht wirklich zufrieden, wie er nach dem Spiel zugab. „Aber die Mannschaft hat dann in der zweiten Hälfte gezeigt, was sie kann“, lobte er.
TSV Schwabmünchen: Zeche, Kusterer, Schmid, Moser (77. Gmell), Muha, T. Uhde, Aschner (73. Ammann), di Maggio (73. Krist), P. Boyer (77. Kusterer), M. Uhde, Gumpinger (63. Emirzeoglu)
SV Cosmos Aystetten: Mayer, Heckel, Isufi, Schäfer (46. Durašinović), Qarri, Kempf (88. Isek), Schwab (65. Toth), Noack (77. Hanrieder), Burda, Marksteiner, Makowski (88. Kaya)
Schiedsrichter: Busch (Ebersberg) - Zuschauer: 213
Tore: 1:0 di Maggio (10.), 2:0 P. Boyer (55.), 3:0 Emirzeoglu (81.), 4:0 Krist (84. Foulelfmeter), 5:0 Emirzeoglu (85.)
Gelb-Rot: Burda (34./SV Cosmos Aystetten)
Besondere Vorkommnisse: Tim Uhde (TSV Schwabmünchen) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Mayer (37.).