Mit einem breiten Lächeln im Gesicht kam Emanuel Baum nach der 3:0-Erfolg des TSV Schwabmünchen gegen den FC Kempten über den Platz spaziert. Trotz einer immensen Ausfallliste waren die Schwabmünchen auch im 17. Saisonspiel nicht zu schlagen. „14 Siege, drei Unentschieden, die Hinrunde ungeschlagen gespielt, ich bin unendlich stolz“, so Baum. Vor allem, weil die Schwabmünchner „Rumpftruppe“ auch gegen Kempten eine engagierte Leistung gezeigt hat. „Das wäre bitter gewesen, wenn wir ausgerechnet das letzte Hinrundenspiel verloren hätten“, so Baum.
Doch die Schwabmünchner sind aktuell nicht nur fußballerisch eine Klasse für sich, auch die Moral stimmt. „Die Jungs haben alles gegeben“, lobt Baum. „Es haben ja nicht nur einige Spieler gefehlt, es sind auch ein paar angeschlagen aufgelaufen oder saßen angeschlagen auf der Bank“, erklärt er. Darum gibts für die Mannschaft auch eine Belohnung – Dienstag ist trainingsfrei.
Die Gäste aus Kempten traten nicht wie ein Team aus, das im Abstiegskampf steckt. Die Allgäuer zeigten „eine richtig gute Spielanlage“, wie Emanuel Baum nach der Partie bilanzierte. Schwabmünchen hatte zwar in den Anfangsminuten eine erste gute Chance, als das Forechecking einen Fehlpass der Gäste vor dem eigenen Strafraum erzwang, doch danach bestimmten die Kemptener die Partie. Da zeigte sich auch das Problem der Allgäuer: Vor dem Tor agierten sie ohne jegliche Gefahr.
Besser machten es die Schwarz-Weißen. Nach einer guten Viertelstunde setzte sich Simon Ammann von links kommend stark durch und passte von der Grundlinie in die Mitte. Dort profitierte Maik Uhde nicht nur von dem starken Zuspiel, sondern auch von dem Umstand, dass Muhammed Emirzeoglu einen Kemptener robust zur Seite räumte. Kempten steckte auch nach dem Rückstand nicht auf, blieb aber in Tornähe weitgehend ungefährlich. Nach einer guten halben Stunde zog Maximilian Aschner aus halbrechter Postion aus gut zwanzig Metern ab und versenkte den Ball zum 2:0. Ein Treffer, der durchaus beim „Tor des Monats“ teilnehmen kann.
Nach dem Seitenwechsel überließen die Hausherren den Gästen das Spiel, doch die Schwabmünchner Abwehrkette mit den Kusterer-Brüdern im Zentrum ließ nur wenig zu, und wenn doch, war Fabio Zeche zur Stelle. Die Schwarz-Weißen kamen nur noch selten vors Tor der Allgäuer. Knapp zehn Minuten vor dem Ende fiel dann die endgültige Entscheidung. Ein von Maximilian Högg getretener Freistoß landete bei Tim Uhde, der seinen vierten Saisontreffer erzielte. Somit hat der TSV-Kapitän in dieser Spielzeit mehr Tore erzielt, als in den beiden vergangenen Saisons.
Selbst ersatzgeschwächt scheinen die Schwabmünchner aktuell nicht zu stoppen zu sein. „Jetzt stellen wir das wieder auf null“, so Trainer Baum. „Dann spielen wir auch eine Rückrunde ohne Niederlage“, ergänzt er mit einem verschmitzten Lächeln. Doch auch ihm ist klar, dass dies fast unmöglich ist. „Gerade jetzt wird es immer schwerer. Jeder möchte uns schlagen, gibt mehr als 100 Prozent“, weiß er. Trotzdem wollen die Schwabmünchner die Erfolgsserie gerne weiter ausbauen.
TSV Schwabmünchen: Zeche, L. Kusterer, T. Uhde, Aschner (75. Schmid), di Maggio (77. Högg), Gmell, Boyer (85. Köbler), Ammann, N. Kusterer, M. Uhde (57. Gumpinger), Emirzeoglu (70. Glöckle)
FC Kempten: Aurhammer, Meßlang, Mekhimar, Holzer, Watari, Mekhimar, Halder (85. Gött), Neumair (75. Dasdemir), Rudenko, Buric (59. Yilmaz), Steurer (38. Matera)
Schiedsrichter: Kücük (Bruckmühl) - Zuschauer: 162
Tore: 1:0 M. Uhde (16.), 2:0 Aschner (31.), 3:0 T. Uhde (81.)