Nach der Partie war durchatmen angesagt. Denn so klar, wieder 5:0-Endstand im Landkreisderby zwischen Schwabmünchen und Aystetten am Ende aussah, war es lange nicht. Vielmehr erinnerte es an die berühmte Ketchup-Flasche: Erst kommt nichts, dann ganz viel. Der Schwabmünchner Sieg war verdient, am Ende vielleicht ein wenig zu hoch ausgefallen. Und er benötige eine Standpauke in der Halbzeit, um eingefahren zu werden.

Vor allem in der ersten Hälfte waren die Schwabmünchner zwar überlegen, aber am Ende nicht konsequent genug, um schon vor der Pause für klare Verhältnisse zu sorgen. Und das, obwohl die Gäste aus Aystetten nach gut einer halben Stunde nur noch zu zehnt waren. Zudem hat Kapitän Tim Uhde kurz nach dem Platzverweis für die Gäste auch noch einen Elfmeter verschossen.

Schwabmünchner Traumstart nicht weiter veredelt

Spitzenreiter Schwabmünchen machte von Beginn an klar, dass auch das elfte Saisonspiel erfolgreich bestritten werden soll. Die Richtung des Spiels war schnell deutlich: Das Gästetor. Nach zehn Minuten schien alles nach Plan zu laufen. Tim Uhde schickte mit einem langen Ball Maximilian Aschner auf dem rechten Flügel auf die Reise, dessen Querpass verwertete Matteo Di Maggio am langen Pfosten zum 1:0. Danach folgte eine lange Druckphase der Schwabmünchner, die es dabei aber schafften, nicht wirklich gefährlich zu werden. Nach knapp einer halben Stunden folgte dann ein für die Gäste folgenschwere Schiedsrichterentscheidung. Marcel Burda erfrischte sich an der Seitenlinie und wurde verwarnt, weil er dazu nach Ansicht des Unparteiischen den Platz verlassen habe und damit unerlaubt aus Spielfeld zurückgekehrt war. Das war wohl aber nicht so. Zehn Minuten später kam Burda bei einer Grätsche „zu spät“, wie er selbst zugab. Die Konsequenz war Gelb-rot.

Mit dem 1:0 im Rücken und in Überzahl zeigte sich Schwabmünchen fast schon pomadig. Die Schwarz-Weißen, fast schon selbstgefällig. Da half auch ein Strafstoß wenige Minuten nach dem Platzverweis nichts. TSV-Kapitän Tim Uhde – vergangene Woche noch souverän vom Punkt – lies diesmal die Präzision missen und scheiterte an Aystettens Torhüter Müller. So ging es mit einem knappen Vorsprung in die Kabine.

Emanuel Baums Kabinenansprache trug Früchte

„Nicht laut, aber deutlich“, bezeichnete TSV-Coach Emanuel Baum die Worte an die Mannschaft in der Kabine. Und die haben gefruchtet. Von Beginn der zweiten Hälfte an bestimmte der Spitzenreiter das Geschehen. Zehn Minuten nach Wiederbeginn fiel auch das mittlerweile fällige 2:0. Nachdem zuvor schon der zweite Treffer in der Luft gelegen war, staubte Philipp Boyer nach einem Schuss von Maik Uhde ab. Die Hausherren blieben am Drücke, doch bis zum endgültig entscheidenden dritten Treffer sollte es dauern.

Für den sorgte dann „Joker“ Muhammed Emirzeoglu. Am Strafraumeck freigespielt hämmerte er den Ball ins kurze Eck. Drei Minuten später sorgte Maximilian Krist per Strafstoß für das 4:0. Nur Augenblicke später nutzte Emirzeoglu die Uneigennützigkeit von Simon Amann zu seinem zweiten Treffer. Das 5:0 war am Ende vielleicht zu hoch, aber auch eine Machdemonstration der Schwabmünchner.

Die Schwarz-Weißen haben in der zweiten Hälfte gezeigt, wozu sie derzeit fähig sind, wenn sie mit voller Konzentration zu Werke gehen. „Das musste ich ihnen aber in der Pause nochmal deutlich machen“, so Trainer Baum. Mit der ersten Hälfte war er nicht wirklich zufrieden, wie er nach dem Spiel zugab. „Aber die Mannschaft hat dann in der zweiten Hälfte gezeigt, was sie kann“, lobte er.

TSV Schwabmünchen: Zeche, Kusterer, Schmid, Moser (77. Gmell), Muha, T. Uhde, Aschner (73. Ammann), di Maggio (73. Krist), P. Boyer (77. Kusterer), M. Uhde, Gumpinger (63. Emirzeoglu)

SV Cosmos Aystetten: Mayer, Heckel, Isufi, Schäfer (46. Durašinović), Qarri, Kempf (88. Isek), Schwab (65. Toth), Noack (77. Hanrieder), Burda, Marksteiner, Makowski (88. Kaya)

Schiedsrichter: Busch (Ebersberg) - Zuschauer: 213

Tore: 1:0 di Maggio (10.), 2:0 P. Boyer (55.), 3:0 Emirzeoglu (81.), 4:0 Krist (84. Foulelfmeter), 5:0 Emirzeoglu (85.)

Gelb-Rot: Burda (34./SV Cosmos Aystetten)

Besondere Vorkommnisse: Tim Uhde (TSV Schwabmünchen) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Mayer (37.).

Rund 40 Kilometer beträgt die Fahrstrecke zwischen Aystetten und Schwabmünchen. Das Team aus dem Augsburger Westen ist neben den Schwabmünchner der einzige Teilnehmer der Fußball Landesliga aus dem Landkreis Augsburg. Doch ein richtiges Derby-Gefühl will bei dieser Partie trotzdem nicht aufkommen. Das liegt auch daran, dass beide Vereine kaum Berührungspunkte in der Vergangenheit hatten. Die Partie am Sonntag in der Siegmund-Arena (14 Uhr, Schiedsrichter Sebastian Busch, TSV Ebersberg) ist erst das dritte Aufeinandertreffen der beiden Teams im Punktspielbetrieb.
Im Vorjahr gab es ein 1:1 in Aystetten, das Rückspiel endete mit einem klaren 4:0 für die Schwarz-Weißen. Aystetten schloss die Saison als Elfter ab, hatte fünf Punkte Vorsprung zu den Abstiegsplätzen. Die Lebensversicherung der „Cosmonauten“ war dabei Angreifer Stefan Simonovic mit 21 Toren. Der hat den Verein in der Sommerpause jedoch verlassen, ebenso wie Spielertrainer Patrick Wurm.

Emanuel Baum erwartet einen giftigen Gegner

Die Schwabmünchner wollen ihre Erfolgsserie fortsetzen und auch im elften Saisonspiel ungeschlagen bleiben. Genau genommen soll der neunte Sieg her. Aber TSV-Trainer Emanuel Baum warnt vor den Aystettern. „Wir dürfen Cosmos nicht unterschätzen. Die sind unangenehm giftig, haben eine gute Defensive“, so Baum. Zudem ist er der Ansicht, dass sich die Aystetter „bislang unter Wert verkauft haben.“ Ein besonderes Auge sollten die Schwarz-Weißen auf Kevin Makowski haben, der sieben der zehn Aystetter Treffer erzielt hat.
„Wir werden uns den Erfolg hart erarbeiten müssen“, ist Manuel Baum überzeugt. Dabei ist er von den Fähigkeiten seiner Mannschaft weiter überzeugt. Einzig bei der Torausbeute sieht er Verbesserungsbedarf. Dabei geht es ihm nicht um die Zahl der Treffer, sondern eher um den Umstand, dass die Chancen früher genutzt werden, um für Klarheit zu sorgen. „Auch in Oberweikertshofen war eine höhere Führung zu Pause drin“, stellt er fest. Für das Spiel am Sonntag kann Baum wohl wieder aus dem Vollen schöpfen, der zuletzt fehlenden Maximilian Aschner war wieder im Training dabei.
Baums Vorfreude auf das „Derby“ ist groß. „Das Spiel bringt alles mit, was zu einem guten Spiel dazu gehört“, urteilt er. Baum erwartet viel Kampf, aber auch eine gute Spielanlage. „Wir haben zuletzt gezeigt, dass wir auch gegen Teams, die defensiv stark agieren und tief stehen, Lösungen finden. Das wird am Sonntag auch wieder gefragt sein“, ergänzt er.

Der TSV Schwabmünchen hat ohne große Anstrengungen seinen Spitzenplatz in der Landesliga behauptet und zeitgleich die „schwarze Serie“ in Oberweikertshofen beendet. Mit einem nie gefährdeten 3:0-Erfolg gelang den Schwarz-Weißen im dritten Anlauf der erste Erfolg beim SCO. Unterm Strich hätte dieser durchaus höher ausfallen können, wenn nicht gar müssen.
Die Oberbayern mussten vor dem Duell gegen Schwabmünchen auf einige Stammkräfte verzichten, darunter auch Torhüter und Ex-Schwabmünchner Elias Reinert, der sich im Abschlusstraining verletzt hatte. TSV-Trainer Emanuel Baum konnte hingegen fast aus dem Vollen schöpfen, einzig Maximilian Aschner fehlte krankheitsbedingt.

Luca Boyer nach Sperre gleich in der Startelf

So gingen die Schwabmünchner mit drei Änderungen im Vergleich zum Spitzenspiel gegen Rain in die Partie. Lucas Kusterer musste Luca Boyer weichen, Robin Glöckle machte Platz für Maik Uhde und Matteo Di Maggio rückte auf die Position von Maximilian Aschner. So aufgestellt, machten die Schwabmünchner gehörig Druck auf das Oberweikertshofer Tor.
Nach einer guten Viertelstunde konnten die Schwarz-Weißem zu ersten Mal jubeln. Nach einer schönen Flanke von Maximilian Krist vollendete der am langen Pfosten eingelaufene Matteo Di Maggio zur Führung. Die hätte schon durchaus früher fallen können, Chancen dafür gab es genug. Sieben Minuten später verwandelte Tim Uhde einen Foulelfmeter zum hochverdienten 2:0 aus Schwabmünchner Sicht. Dass dies bereits der Pausenstand war, lag daran, dass die überlegenen Schwabmünchner einige gute Möglichkeiten liegen ließen.

Nach der Pause verflachte die Partie

Nach dem Seitenwechsel bleiben die in eigentlich allen Belangen unterlegenen Oberweikertshofer weiter nahezu ungefährlich. Statt zu versuchen, dem Spiel eine Wende zu geben, igelten sich die Gastgeber hinten ein und versuchten den Rückstand zu halten. Ein Umstand, der dafür sorgte, dass das Spiel wenig ansehnlich wurde. Schwabmünchen versuchte, den Gegner zu knacken, aber lies dabei oft die letzte Konsequenz vermissen. Es wirkte, als würden sich die Schwarz-Weißen das Sprichwort „Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss“ als Vorgabe nehmen. Denn klar war, dass der Gegner nur minimalste Gefahr ausstrahlte.
Gelegenheiten, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben gab es trotzdem, genutzt wurden sie lange nicht. Das war dann auch das Einzige, was man den Schwabmünchner vorwerfen konnte. So blieben im zweiten Abschnitt nur zwei Höhepunkte: Die etwas Gelb-Rote Karte für Trainer Emanuel Baum und das 3:0. „Von der Bank kam ein Zwischenruf, dafür bekam ich die Gelbe Karte, warum auch immer. Als ich nachgefragt habe, warum, gabs Gelb-Rot“, so Baum – der aber durchaus etwas oft den Grund für die Verwarnung wissen wollte. Der dritte Schwabmünchner Treffer entschädigte ein wenig für die zweite Hälfte. Nach einem starken Ballgewinn von Maximilian Högg kam Maik Uhde in Nähe der Mittellinie an den Ball und setzte diesen direkt ins Netz.
Am Ende dürfte es den Schwabmünchner egal sein, dass in Oberweikertshofen die vielleicht schwächste Leistung der bisherigen Spielzeit gezeigt wurde. Denn am Ende stand trotzdem ein Sieg – und das zum ersten Mal auf dem Gelände des SCO. So sah es auch Emanuel Baum: „Wir haben gewonnen, sind weiter ungeschlagen. Das zählt.“

SC Oberweikertshofen: Dzwonik, Lachmayr, Sdzuy, Willibald, Schröttle, Eck, Leibelt, Schuch, Leibelt (56. Weikenstorfer), Scheibner (74. Hallmaier), Roggermeier (87. Bürsch)
TSV Schwabmünchen: Zeche, L. Boyer, Schmid (63. Gmell), Moser, Muha, T. Uhde, di Maggio (56. Ammann), Krist (78. Högg), P. Boyer (68. N. Kusterer), M. Uhde, Gumpinger (69. Glöckle)
Schiedsrichter: Wolf (Dietramszell) - Zuschauer: 120
Tore: 0:1 di Maggio (17.), 0:2 T. Uhde (24. Foulelfmeter), 0:3 M. Uhde (90.)

Nach sieben Siegen und zuletzt zwei Unentschieden ist der TSV Schwabmünchen weiter unangefochten Spitzenreiter der Landesliga Südwest. Dies wird auch nach diesem Wochenende bleiben, egal wie die Partie beim SC Oberweikertshofen (Samstag, 16 Uhr, Schiedsrichter Felix Wolf, TSV Dietramszell) ausgeht. Das Team aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck zählte in der Vergangenheit nicht unbedingt zu den Schwabmünchner Lieblingsgegnern.
Sieben Punkte gab es für Schwabmünchen in den bisher sechs Duellen gegen die Oberbayern. In Oberweikertshofen gab es dabei bislang nur einen Punkt für die Schwarz-Weißen. Den wurde in der vergangenen Spielzeit geholt, die mit insgesamt vier Punkten im direkten Vergleich die erfolgreichste war. Somit gilt es, den „Aufwärtstrend“ fortzuführen und den ersten Punktspielsieg beim SCO zu holen.

Schwabmünchen nimmer die Favoritenrolle an

Trotz der „schwierigen“ Vorgeschichte nimmt Schwabmünchen die Favoritenrolle in dieser Partie an. „Das haben wir uns in den bisherigen Spielen erarbeitet. Das ist ja auch nichts Schlechtes, sondern positiv“, so Trainer Emanuel Baum. Für ihn ist der SCO auch kein Angstgegner. „Ich habe gegen die noch nie verloren“, stellt er augenzwinkernd fest. „Aber außer mit Jugendmannschaften auch noch nie gespielt“, fügt er an. Trotzdem trifft er am Samstag auf einen alten Bekannten: Torhüter Elias Reinert. Der 23-Jähriger spielte in der Vorsaison beim Türkgücü Königsbrunn. Trainer dort war Emanuel Baum. Reinert ist auch in Schwabmünchen kein Unbekannter, denn über zwei Spielzeiten war er für den TSV aktiv.
„Es ist nicht verkehrt, den Torhüter des Gegners gut zu kennen“, gibt Baum zu, der aber mehr auf sein Team blickt. „Wir sind gut drauf, Maik Uhde und Luca Boyer sind wieder dabei, das erweitert die Möglichkeiten“, ist er guter Dinge. So wie es aussieht, kann Baum am in Oberweikertshofen aus dem Vollen schöpfen, was der Trainer „als Luxus“ empfindet. „So viele Spieler in dieser Qualität zur Verfügung zu haben, macht es einem auf der einen Seite leicht, auf der anderen Seite aber auch schwer, weil auch immer gute Jungs auf die Bank müssen“, so Baum.

Weniger Gegentore ist das Ziel

Mit 27 erzielten Toren sind die Schwabmünchner aktuell die torgefährlichste Mannschaft der Liga. „Daher wäre es vermessen, über die vergebenen Chancen zu reden“, so Baum. Auch die neun Gegentore sind ein Spitzenwert, trotzdem will der Trainer da ansetzen. „Wenn wir weniger Gegentore bekommen, müssen wir auch weniger schießen“, gibt er als Devise aus. Das könnte gegen Oberweikertshofen durchaus wichtig sein, denn Baum geht davon aus, wieder auf einen tief stehenden Gegner zu treffen. „Das kann uns entgegenkommen. Wir werden viel Ballbesitz haben und das dann clever lösen“, so der Trainer.

Am Ende war man auf Schwabmünchner Seite doch zufrieden. Zwar hat es zum zweiten Mal in Folge nicht für einen Sieg genügt, aber die Schwarz-Weißen sind auch nach neun Spielen ungeschlagen und weiterhin Landesliga-Spitzenreiter. Der TSV Schwabmünchen hat nach dem 2:2 gegen den TSV Rain nun vier Punkte Vorsprung auf den Zweiten Durach, dahinter folgen Rain und Jetzendorf mit fünf Punkten Differenz.

Das Spitzenspiel wurde seinem Namen durchaus gerecht, beide Teams boten von Beginn flotten Fußball. Einziger Knackpunkt war, dass es für die ersten Torraumszenen dauerte. Rain, die mit einer Fünferkette defensiv eine Wand errichteten, lies für Schwabmünchen auf der einen Seite wenig zu, auf der anderen Seite standen die Schwabmünchner auch nicht schlecht.

Rain legt mit dem Pausenpfiff vor

Die ersten Minuten der Partie gehörten den Schwabmünchnern, doch richtig gefährlich wurde es nicht. Nach gut zehn Minuten ließen die Hausherren ein wenig nach und der Ex-Bayernligist kam besser in die Partie. Nach gut einer Viertelstunde hatte Rains Eric Adam die beste Chance im Spielverlauf, doch Schwabmünchens Torhüter Fabio Zeche verhinderte den Einschlag. Nur wenig später war Zeche chancenlos, doch der Kopfball des ehemaligen Schwabmünchner Fatlum Talla landete an der Latte. In der Folgezeit reduzierte sich das Spielgeschehen auf das Nötigste. Die Hausherren fanden kein probates Mittel gegen den nordschwäbischen Wall. Einzig ein Freistoß vom Tim Uhde sorgte nach einer halben Stunde für Gefahr.

Rain war im letzten Drittel ähnlich harmlos. Die beste Tormöglichkeit der Gäste rührte aus einem missglückten Schwabmünchner Rückpass, der fast im eigenen Tor landete. Als sich die ersten Zuschauer schon fürs Pausenbier auf den Weg gemacht hatten, jubelten plötzlich die Rainer. Schwabmünchen hatte, mal wieder, den Ball im Aufbau vertändelte, die Gäste schalteten schnell und Eric Adam war mehr oder weniger alleine vor Fabio Zeches Tor und sorgte für das 0:1. Mit diesem für Rain nicht unverdientem, aber trotzdem schmeichelhaften Spielstand ging es dann in die Kabine.

Baums Worte tragen Früchte

„Ich habe der Mannschaft in der Pause nochmals aufgezeigt, wie sie die Rainer Defensive in Schwierigkeiten bringen können“, so Schwabmünchens Trainer Emanuel Baum. In der Tat kamen die Hausherren besser aus der Kabine, ließen aber zu viele Gelegenheiten erst einmal liegen. Da ist es aber dann ein Vorteil, dass bei den Schwarz-Weißen viele Spieler Tore machen können und vor allem auch mit einer Einzelaktion den nötigen Impuls setzen können. So wie Maximilian Aschner nach fast einer Stunde. Im vollen Lauf setzte sich dieser auf der rechten Seite durch und nagelte den Ball mit viel Wucht und noch mehr Präzision unter die Latte. Zehn Minuten später hatten die Schwabmünchner den Torschrei schon auf den Lippen. Erneut war es Aschner, diesmal per Kopf, doch Gäste-Keeper Niklas Gordy konnte den Treffer mit einer Glanzparade verhindern.

180 Sekunden später machte Aschner dann doch seinen Doppelpack perfekt. Das Forechecking der Hausherren zeigte Wirkung und der Ball konnte noch an der Strafraumgrenze erobert werden. Der Ball landete bei Schwabmünchens Außenspieler, der im 16er viel Zeit bekam, um mit dem 2:1 das Spiel zu drehen. In den folgenden Minuten verpassten es die Schwabmünchner jedoch, mit dem dritten Treffer den Deckel drauf zu machen. So geschah es wie schon in Aindling, einmal verteidigten die Schwarz-Weißen nicht gut und der Gegner gleicht aus.

So stand am Ende ein durchaus gerechtes 2:2. Schwabmünchnes Trainer Emanuel Baum wollte nach der Partie nicht mit den verpassten Chancen oder dem ungeschickten Ausgleichstreffer hadern. „Wir sind weiter ungeschlagen, die Mannschaft hat in der zweiten Hälfte Charakter und Moral bewiesen, das zählt“, so Baum nach der Partie.

TSV Schwabmünchen: Zeche, Kusterer, Schmid, Moser, Muha, Uhde, Aschner (77. Ammann), Krist (60. di Maggio), Boyer (85. Högg), Gumpinger (81. Gmell), Glöckle (60. Uhde)

TSV Rain/Lech: Gordy, Schuster, Bobinger, Schmidt, Ott (72. Trautwein), Knötzinger, Talla (62. Perfetto) (62. Joerss), Lohner, Adam, Müller (85. Große), Lechner (95. Mayr)

Schiedsrichter: Treiber (Neuburg/Donau) - Zuschauer: 427

Tore: 0:1 Adam (45.+1), 1:1 Aschner (58.), 2:1 Aschner (71.), 2:2 Perfetto (90.)

Der neunte Spieltag der Fußball Landesliga bringt ein echtes Spitzenspiel nach Schwabmünchen. Am Sonntag (14 Uhr, siegmund-Arena, Schiedsrichter Stefan Treiber, FC Zell-Bruck) empfangen die Schwarz-Weißen als Spitzenreiter den Tabellenzweiten Rain. Die Nordschwaben spielten vor drei Jahren noch in der Regionalliga. Nach zwei Abstiegen in kurzer Zeit scheint nach den bisherigen Auftritten der Rainer der Absturz aufgefangen.
Dabei geht Rain mit einem runderneuerten Kader in die aktuelle Spielzeit. Fünf Spieler aus der jetzigen Mannschaft liefen auch im Vorjahr in der Bayernliga auf, 18 Akteure sind neu. Darunter auch drei in Schwabmünchen bekannte Gesichter. Angreifer Dennis Lechner stürmte zwei Spielzeiten für die Schwarz-Weißen in der Landesliga (40 Spiele, 6 Tore), Fatlum Talla spielte zu Schwabmünchner Bayernligazeiten im Mittelfeld (42 Spiele, 3 Tore). Dritter im Bunde ist Gabriel Merane. Der Offensivspieler lief in den vergangenen beiden Spielzeiten für Schwabmünchen auf (53 Spiele, 24 Tore) und war auch schon früher für die Schwarz-Weißen am Ball.

Rains Defensive ist ein Bollwerk

Die große Stärke des TSV Rain ist die Abwehr. Nur vier Gegentore in den ersten acht Saisonspielen sprechen für sich. Schwabmünchens Co-Trainer Sebastian Deutscher, der gemeinsam mit Luckmann Abdallah in der Woche das Training leitete, ist trotz der Zahlen „entspannt, da wir offensiv sehr stark besetzt sind.“ Und das ist nicht das einzige Plus, das er in der Offensive sieht: „Bei uns können alle Tore schießen, dadurch sind wir schwer ausrechenbar“, so Deutscher. Die Zahlen geben ihm recht, denn die 25 Schwabmünchner Tore verteilen sich auf elf Torschützen.
„Wir gehen mit breiter Brust in das Spitzenspiel“, so Deutscher, der sein Team gut vorbereitet sieht. Dass die Schwabmünchner ausgerechnet vor dem Spitzenspiel zum ersten Mal in dieser Saison nicht gewonnen haben, ist für Deutscher nicht von großer Bedeutung. „Wir sind ja weiter ungeschlagen, wollen am Sonntag dafür sorgen, dass Aindling nur ein Ausrutscher war“, stellt er klar.

Emanuel Baum wieder an der Seitenlinie

Co-Trainer Deutscher wird am Sonntag nur aus der Ferne dabei sein können. Chef-Trainer Emanuel Baum ist wieder aus dem Urlaub, dafür fährt Deutscher in den Selbigen. „Ich bin überzeugt, dass das Spiel entspannt im Livestream ansehen kann“, so der Co-Trainer. „Man kann immer mehr die Handschrift von Manu sehen, seine Spielidee greift immer besser“, so Deutscher weiter, dem die aktuelle Lage gut gefällt: „Wir haben ein super Trainerteam und ebenso eine tolle Mannschaft.“
Die Partie gegen Rain ist für die Schwarz-Weißen eine wichtige Standortbestimmung. „Mit einem Erfolg können wir unseren Vorsprung weiter ausbauen, was mit Blick auf die kommenden Partien wichtig ist“, so Deutscher. Dass die Nordschwaben gleich drei Ehemalige im Kader haben, hat für ihn zwei Seiten. „Zum einen sind die bestimmt extra motiviert, zum anderen wissen wir auch, worauf wir aufpassen müssen.“
Am Rande des Spitzenspiels gibt es auch noch einen Vorverkauf für das am kommenden Mittwoch, 3. September, stattfindende Testspiel des FC Augsburg gegen Greuther Fürth in Schwabmünchen.

Auch nach sieben Siegen in Serie ist der Begriff „Traumstart“ noch nicht im Vokabular von Schwabmünchens Trainer Emanuel Baum angekommen. Baum verweist weiter darauf, dass er den Start erst Ende des Monats bewerten will. Grundsätzlich dürfte er nicht ohne eine positive Bewertung auskommen. Die Schwarz-Weißen sind derzeit in einem Zustand, der jedem Gegner die Sorgenfalten auf die Stirn bringt.
Am Sonntag steht mit dem Auswärtsspiel beim TSV Aindling (18 Uhr, Schiedsrichter Manuel Müller, TSV St. Wolfgang) eine weitere interessante Partie an. Das Team aus dem Landkreis Aichach-Friedberg hat in den vergangenen beiden Spielzeiten gegen Schwabmünchen durchaus für ein Kuriosum gesorgt. Denn jedes Mal konnten die Kontrahenten die Auswärtsspiele gewinnen, bleiben also folglich auf heimischen Platz punktlos.

Abschlussprobleme in Aindling

Dass zumindest ein Schwabmünchner Sieg in Aindling möglich ist, dafür stehen die Vorzeichen gut – und das nicht nur, weil in Aindling gespielt wird. Die Gastgeber hadern gerade mit dem Torabschluss, drei Punktspiele und eine Pokalpartie in Folge blieb das Team von Schwabmünchens Ex-Trainer Florian Fischer mittlerweile ohne Torerfolg. Auf dem Papier scheinbar ein gefundenes Fressen für die Schwarz-Weißen, deren Defensive derzeit kaum zu knacken ist. Auf der anderen Seite sind auch die Aindlinger defensiv stark, kassierten bislang nur sechs Treffer. Ob dies jedoch gegen Schwabmünchens Offensivgewalt ausreicht, muss sich erst zeigen.
Denn die Frage, ob Schwabmünchens Defensive oder doch die Offensive das Prunkstück des Spitzenreiters ist, lässt sich schwer beantworten. Derzeit sind die Schwarz-Weißen schlicht und ergreifend das Maß aller Dinge in der Liga. „Wir sind richtig gut drauf“, stellt auch Coach Emanuel Baum fest. Selbst mit einer „Rumpftruppe“ konnte seine Mannschaft zuletzt in Pfaffenhofen überzeugen.

Regeneration im Fokus

Die Partie in Pfaffenhofen hat auch Auswirkungen für das Spiel am Sonntag in Aindling. „Die Regeneration ist wichtig“, so Emanuel Baum. In der Schlussphase war am Dienstagabend eine gewisser Kräfteschwund feststellbar. „Aber am Sonntag wird der Kader auch wieder größer sein“, weiß der Trainer. Baum wird die Partie aus der Ferne verfolgen, denn der Trainer ist im Urlaub. „Das ist aber kein Problem. Sebastian Deutscher und Luckmann Abdallah schaffen das auch ohne mich“, spricht er seinem Co-Trainerteam das Vertrauen aus.
Im Prinzip muss Schwabmünchen in Aindling nichts verbessern. „Wir haben es in Pfaffenhofen geschafft, früh unsere Chancen zu nutzen, das war hilfreich“, so Baum. Verringern die Schwabmünchner nun in der Defensive ihre individuellen Fehler, die zu den letzten drei Gegentoren geführt haben, dann sollte auch dem achten Erfolg in Serie nichts im Wege stehen.

Beim Lesen der Aufstellung hat am Dienstagabend der eine oder andere Schwabmünchner Anhänger die Hoffnung schon vor der Partie in Pfaffenhofen aufgegeben. Neben den Langzeitverletzten Benedikt Berger, Tim Heckmeier und Simon Paulus war klar, dass auch Luca Boyer nach seinem Platzverweis fehlen würde. Doch das genügte nicht. Auch Maximilian Aschner sowie Tim und Maik Uhde fehlten. Hinzu kam, dass Manuel Schmid aus beruflichen Gründen spät kam und so auf die Bank musste. Dort saßen am Ende ganze vier Feldspieler, darunter Dennis Sedlmeir aus der U19.

Trainer Emanuel Baum gab zu, dass ihm vor der Partie „schon ein wenig mulmig“ war. Baum musste so gehörig umbauen, setzte mit der Doppelspitze Gumpinger/Glöckle auf ein fast klassisches 4-4-2-System. Philip Gmell übernahm für Schmid in der Außenverteidigung, Noah Kusterer die defensive Mittelfeldrolle, auf den Flügeln starteten Maximilian Krist und Simon Amann. Der Plan ging auf und am Ende stand ein verdienter 4:2-Erfolg für die Schwabmünchner.

Schwabmünchen geriet um ersten Mal in Rückstand

Trotz des Rumpfkaders und der vielen Ausfälle begann Spitzenreiter Schwabmünchen die Partie selbstbewusst und kam in der Anfangsphase zu ein paar Chancen. Doch den ersten Treffer erzielte Pfaffenhofen. Nach einem Fehlpass im Spielaufbau ging es schnell und nach nicht einmal einer Viertelstunde lagen die Hausherren in Führung. Und Schwabmünchen zeigte Reaktion. Mit Geduld und Köpfchen erhöhte der Spitzenreiter den Druck, nachdem er zum ersten Mal in dieser Spielzeit in Rückstand geraten war. Der Lohn folgte schnell: Zuerst sorgte Robin Glöckle mit seinem ersten Saisontreffer für den Ausgleich, drei Minuten später brachte Simon Amann die Schwabmünchner in Führung. Beide Treffer wurden von Matthias Moser stark vorbereitet.

Nach der Führung wurde es kurios. Pfaffenhofens Torhüter Moritz Köhler schien Probleme zu haben, verschwand während der Trinkpause für mehrere Minuten auf der Toilette, ehe er dann ausgewechselt wurde. Diese mehrminütige Unterbrechung sorgte für eine lange Nachspielzeit. In dieser fiel der Ausgleich für die Gastgeber. Schwabmünchens Torhüter Fabio Zeche machte zum ersten Mal Bekanntschaft mit der neuen Regel für Zeitspiel bei Torhütern. Er hielt den Ball zu lange und so gab es Eckball für Pfaffenhofen. Aus dieser resultierte, nach einem durchaus ungeschickten Zweikampfverhalten von Lucas Kusterer ein Strafstoß für Pfaffenhofen, der verwandelt wurde.

Bitterer Moment für Pfaffenhofens Nummer zwei

Fast direkt nach Wiederbeginn ging Schwabmünchen erneut in Führung. Matthias Moser schlug den Ball in den Strafraum und Pfaffenhofens Ersatztorhüter Lucas Schweiger lies den Ball fallen – direkt vor die Füße von Simon Amann, der zum 3:2 einschob. Ein bitterer Moment für den 18-jährigen Schweiger in seinem ersten Spiel im Herrenbereich. Mit der Führung im Rücken blieben die Schwabmünchner am Drücker und legten knapp zehn Minuten später nach. Simon Amann, wohl beflügelt von vier Toren aus den letzten beiden Spielen, setzte sich von eigenem Strafraum kommend, auf dem linken Flügel im Lauf- und Zweikampfduell gegen drei Pfaffenhofener durch. Seinen Querpass vor dem 16er der Hausherren veredelte dann Robin Glöckle zum 4:2.

In der Schlussphase kamen die Gäste nochmals auf, auch weil bei den Schwabmünchnern sichtbar die Kräfte nachließen. Doch mit einer starken Teamleistung, abgesichert vom starken Fabio Zeche im Tor, brachten die Schwarz-Weißen die Führung über die Zeit. Kein Wunder, dass Trainer Emanuel Baum „stolz auf die Leistung“ war. „Es ist beeindruckend, wie die Mannschaft trotz der Ausfälle heute aufgetreten ist“, lobte er. Co-Trainer Sebastian Deutscher stelle dazu fest, „dass momentan wir uns nur selbst schlagen können.“ Auch Abteilungsleiter Germar Thiele war glücklich: „Sieben Siege aus sieben Spielen – ich glaube, das gabs noch nie.“

FSV Pfaffenhofen/Ilm: Köhler (29. Schweiger), Riebold (50. Heigl), Kuchlbauer, Keskin, Berger, Starzer, Senger, Redl (68. Cipolla), Rausch, Untersänger (60. Brudtloff), Hasenbichler

TSV Schwabmünchen: Zeche, Kusterer, Moser, Muha, Krist, Gmell (64. Schmid), Boyer, Ammann (71. di Maggio), Kusterer, Gumpinger (85. Högg), Glöckle (92. Sedlmeir)

Schiedsrichter: Wagner (Ingolstadt) - Zuschauer: 400

Tore: 1:0 Hasenbichler (13.), 1:1 Glöckle (20.), 1:2 Ammann (23.), 2:2 Senger (45.+6 Foulelfmeter), 2:3 Ammann (48.), 2:4 Glöckle (57.)

Der TSV Schwabmünchen bleibt in der Fußball Landesliga weiterhin ungeschlagen. Gegen den SV Manching spielten die Schwarz-Weißen eine halbe Stunde in Unterzahl und war dabei weiter spielbestimmend. Am Ende war jedoch nicht der erneut starke Auftritt des TSV Thema des Spiels, sondern der Platzverweis für Luca Boyer. Dieser kam auf kuriose Art zustande.
Boyer sah nach einer guten Stunde beim Spielstand von 1:0 glatt Rot. Die Szene war undurchsichtig, weil abseits des Geschehens. Boyer wurde von Schiedsrichterin Iris Spitaler vom Feld geschickt, da er am Knie leicht blutete. Hinter der Seitenlinie wollte er seinen Stutzen über den Kratzer ziehen und wieder aufs Feld. „Das hat dem Linienrichter aber nicht genügt“, so Boyer. „Der stieß mich weg und stolperte rückwärts“, ergänzt er. Dabei musste er die Arme hochreißen, um sein Gleichgewicht zu halten. Da er in einer Hand einen nassen Schwamm hatte, mit dem er den Kratzer abgewaschen hatte, spritze von diesem Wasser ins Gesicht des Linienrichters. „Das hat der wohl als Angriff ausgelegt“, so Boyer.

Chancenwucher in der ersten Hälfte

Schwabmünchen startete hellwach in die Partie und hatte schon in den ersten Minuten Maximilian Aschner und Matteo di Maggio in aussichtsreicher Postion, nach zwölf Minuten hätte durchaus die Schiedsrichterpfeife ertönen können, als di Maggio im Strafraum gelegt wurde. Nach einer guten Viertelstunde ließ der Druck der Hausherren nach, wobei Manching davon nicht profitieren konnte.
So dauerte es bis zur 30. Minute, ehe Schwabmünchen wieder ein offensives Lebenszeichen setzte, als Tim Uhde den Ball an die Latte schoss. Bis zur Pause folgten weitere hochkarätige Chancen, aber kein Tor. „Die erste Hälfte war, bis auf die Torausbeute, richtig gut“, bilanzierte TSV-Trainer Emanuel Baum nach der Partie.

Simon Amann mit Joker-Doppelpack

Die zweite Hälfte begann mit der ersten guten Manchinger Chance, im direkten Gegenzug machte Richard Gumpinger dann fast das 1:0 für Schwabmünchen. Kurz darauf wurde Matteo di Maggio erneut im Strafraum zu Fall gebracht und wieder blieb die Pfeife der Schiedsrichterin stumm. Gut zehn Minuten nach Wiederbeginn konnten die Schwabmünchner endlich jubeln. Richard Gumpinger verwertete eine Flanke von Manuel Schmid per Kopf zum 1:0. Auch danach blieb Schwabmünchen am Drücker – bis zum Platzverweis von Luca Boyer durch das, von vielen Zuschauern als „nicht ligatauglich“ beschriebene Schiedsrichtergespann.
Manchig startete die Überzahl mit einem Lattentreffer, doch das war es auch schon mit den Bemühungen der Oberbayern. Schwabmünchen war, mit einem Mann weniger, spielbestimmend und phasenweise drückend überlegen. Nach 72 Minuten bekam der kurz zuvor eingewechselte Simon Amann gut 23 Meter vor dem Tor den Ball von Manuel Schmid, marschierte los, tanzte drei Manchinger aus und vollendete zum 2:0 ins lange Eck. Zehn Minuten später hatte Rückkehrer Noah Kusterer frei vor dem Tor die Entscheidung auf dem Fuß, jedoch gewann der Verteidiger in ihm und Kusterer klärte den Ball neben das Tor. Am Ende war es egal, denn nach einem feinen Zuspiel von Maximilian Krist sorgte Simon Amann für das 3:0.
In der Nachspielzeit gelang es den Schwabmünchner einmal nicht, den Ball zu klären und Manchings Topscorer Sebastian Graßl erzielte den Ehrentrffer zum 3:1-Endstand. Das war auch das Ende der beeindruckenden Schwabmünchner Serie ohne Gegentor aus dem Spiel heraus. Trotzdem war es erneut eine beeindruckende Schwabmünchner Leistung, die die Schwarz-Weißen zum verdienten Spitzenreiter der Landesliga macht.

Der TSV Schwabmünchen bleibt in der Landesliga weiterhin das Maß aller Dinge – und Trainer Emanuel Baum weiter bescheiden. Trotz einer über weite Strecken souveränen Leistung gegen Bayernliga-Absteiger Sonthofen, die in einem 2:0-Sieg endete, will Baum immer noch nicht von einem Traumstart sprechen. „Warten wir mal den August ab“, so Baum, der dann aber ergänzt: „Klar sind die fünf Siege in fünf Spielen super.“

Ausschlaggebend für den Schwabmünchner Erfolg sind zwei Tugenden, die die Schwarz-Weißen derzeit nahezu perfektionieren: Geduld und defensive Stärke. Auch der 1. FC Sonthofen, dessen Offensivabteilung schon im oberen Landesligasphären einzuordnen ist, hat am Ende kein Mittel gefunden, den Ball im Schwabmünchner Tor unterzubringen.

Sonthofen in der ersten Hälfte fast abgemeldet

„Ich glaube, das waren fast 90 Prozent Ballbesitz“, freute sich Schwabmünchens Trainer Baum über die erste Hälfte. Doch die hatte nur ein Problem: Zwar haben die Schwarz-Weißen die Gäste aus dem Allgäu faktisch nicht zum Zug kommen lassen, waren aber in der Offensive zu nachlässig. „Da hat uns ein wenig der Zug zum Tor gefehlt“, so Baum. Es dauerte lange, bis die Hausherren echte Torgefahr ausstrahlten. In der ersten Minute war es Tim Uhde, der per Kopf nach einer Ecke das Tor knapp verfehlte, doch danach war der TSV überlegen, aber ohne Torgefahr.

Erst nach einer halben Stunde wurde Schwabmünchen zwingender. Der Druck auf das Gästetor stieg, aber immer wieder fehlte im entscheidenden Moment das gewisse Etwas. Erst in den Minuten vor der Pause waren die Schwabmünchner wirklich gefährlich, am Ende hatte Maximilian Aschner nach einem Querpass noch die beste Chance, blieb am Ende aber ohne Erfolg.

Aschner wie einst Neureuther

„Wir haben in der Pause gesagt, dass wir zwingender werden wollen“, so Emanuel Baum nach dem Spiel. Gesagt, getan. Acht Minuten nach Wiederanpfiff fasste sich Maximilian Aschner ein Herz, drang von halbrechts in den Strafraum ein, umspielte vier Sonthofner und spitzelte den Ball an Gästekeeper Marco Zettler vorbei zum hochverdienten 1:0 ins Tor. „Das war wie einst Felix Neureuther im Slalom“, jubelte TSV-Ikone Heinz Schwarzenbacher nach dem Tor. Der Treffer gab Aschner Rückenwind, denn nur wenige Minuten später nahm er einen Ball am langen Eck direkt an und verfehlte das Tor nur um wenige Zentimeter.

Die Allgäuer wachten nach dem Rückstand auf und erinnerten sich daran, dass sie auch Fußball spielen können. Für Schwabmünchen hies das nun mehr Druck, doch bis auf wenige Momente war die Schwarz-Weiße Defensive Herr der Lage. Sonthofen drückte weiter und Schwabmünchen verpasste es, den sich bietenden Raum für einen Konter zu nutzen. Erst in der Schlussphase fiel dann die Entscheidung. Sonthofen war nach einer Zeitstrafe in Unterzahl und die Hausherren wurden gefährlicher. Erst scheiterte der eingewechselte Maximilian Krist knapp mit einem Kopfball, hatte aber wenig Zeit sich über die vergebene Chance zu ärgern. Denn die Schwarz-Weißen fingen den Aufbaupass der Sonthofener ab und Maik Uhde schickte Krist mit einem Traumpass auf die Reise. Dieser lies diesmal frei vor dem Tor nicht zweimal bitten und sorgte mit dem 2:0 für die Entscheidung.

So stand am Ende ein verdienter Sieg für die abgeklärtere Mannschaft. Schwabmünchen schafft es derzeit, defensiv stark zu agieren, ohne dabei das Spiel nach vorne zu vergessen. Nun gilt es dies zu bestätigen, damit Trainer Emanuel Baum auch bereit ist, das Wort „Traumstart“ zu benutzen.

TSV Schwabmünchen: Zeche, Kusterer, Schmid, Moser, Muha, Uhde, Aschner (77. Ammann), di Maggio (69. Krist), Boyer (72. Boyer), Uhde (90. Högg), Gumpinger (67. Gmell)

1. FC Sonthofen: Zettler, Lorenz, Simon, Martin, Bechter, Holzapfel, Sucur (55. Jozic), Eberle (81. Klinger), Streit, Hindelang, Lorenz (89. Paca)

Schiedsrichter: Schneider (Freising) - Zuschauer: 247

Tore: 1:0 Aschner (52.), 2:0 Krist (88.)

Ⓒ TSV 1863 Schwabmünchen Abt. Fußball. Impressum. Datenschutz.

Fußball - TSV Schwabmünchen 1863 e.V.