Beim Lesen der Aufstellung hat am Dienstagabend der eine oder andere Schwabmünchner Anhänger die Hoffnung schon vor der Partie in Pfaffenhofen aufgegeben. Neben den Langzeitverletzten Benedikt Berger, Tim Heckmeier und Simon Paulus war klar, dass auch Luca Boyer nach seinem Platzverweis fehlen würde. Doch das genügte nicht. Auch Maximilian Aschner sowie Tim und Maik Uhde fehlten. Hinzu kam, dass Manuel Schmid aus beruflichen Gründen spät kam und so auf die Bank musste. Dort saßen am Ende ganze vier Feldspieler, darunter Dennis Sedlmeir aus der U19.
Trainer Emanuel Baum gab zu, dass ihm vor der Partie „schon ein wenig mulmig“ war. Baum musste so gehörig umbauen, setzte mit der Doppelspitze Gumpinger/Glöckle auf ein fast klassisches 4-4-2-System. Philip Gmell übernahm für Schmid in der Außenverteidigung, Noah Kusterer die defensive Mittelfeldrolle, auf den Flügeln starteten Maximilian Krist und Simon Amann. Der Plan ging auf und am Ende stand ein verdienter 4:2-Erfolg für die Schwabmünchner.
Trotz des Rumpfkaders und der vielen Ausfälle begann Spitzenreiter Schwabmünchen die Partie selbstbewusst und kam in der Anfangsphase zu ein paar Chancen. Doch den ersten Treffer erzielte Pfaffenhofen. Nach einem Fehlpass im Spielaufbau ging es schnell und nach nicht einmal einer Viertelstunde lagen die Hausherren in Führung. Und Schwabmünchen zeigte Reaktion. Mit Geduld und Köpfchen erhöhte der Spitzenreiter den Druck, nachdem er zum ersten Mal in dieser Spielzeit in Rückstand geraten war. Der Lohn folgte schnell: Zuerst sorgte Robin Glöckle mit seinem ersten Saisontreffer für den Ausgleich, drei Minuten später brachte Simon Amann die Schwabmünchner in Führung. Beide Treffer wurden von Matthias Moser stark vorbereitet.
Nach der Führung wurde es kurios. Pfaffenhofens Torhüter Moritz Köhler schien Probleme zu haben, verschwand während der Trinkpause für mehrere Minuten auf der Toilette, ehe er dann ausgewechselt wurde. Diese mehrminütige Unterbrechung sorgte für eine lange Nachspielzeit. In dieser fiel der Ausgleich für die Gastgeber. Schwabmünchens Torhüter Fabio Zeche machte zum ersten Mal Bekanntschaft mit der neuen Regel für Zeitspiel bei Torhütern. Er hielt den Ball zu lange und so gab es Eckball für Pfaffenhofen. Aus dieser resultierte, nach einem durchaus ungeschickten Zweikampfverhalten von Lucas Kusterer ein Strafstoß für Pfaffenhofen, der verwandelt wurde.
Fast direkt nach Wiederbeginn ging Schwabmünchen erneut in Führung. Matthias Moser schlug den Ball in den Strafraum und Pfaffenhofens Ersatztorhüter Lucas Schweiger lies den Ball fallen – direkt vor die Füße von Simon Amann, der zum 3:2 einschob. Ein bitterer Moment für den 18-jährigen Schweiger in seinem ersten Spiel im Herrenbereich. Mit der Führung im Rücken blieben die Schwabmünchner am Drücker und legten knapp zehn Minuten später nach. Simon Amann, wohl beflügelt von vier Toren aus den letzten beiden Spielen, setzte sich von eigenem Strafraum kommend, auf dem linken Flügel im Lauf- und Zweikampfduell gegen drei Pfaffenhofener durch. Seinen Querpass vor dem 16er der Hausherren veredelte dann Robin Glöckle zum 4:2.
In der Schlussphase kamen die Gäste nochmals auf, auch weil bei den Schwabmünchnern sichtbar die Kräfte nachließen. Doch mit einer starken Teamleistung, abgesichert vom starken Fabio Zeche im Tor, brachten die Schwarz-Weißen die Führung über die Zeit. Kein Wunder, dass Trainer Emanuel Baum „stolz auf die Leistung“ war. „Es ist beeindruckend, wie die Mannschaft trotz der Ausfälle heute aufgetreten ist“, lobte er. Co-Trainer Sebastian Deutscher stelle dazu fest, „dass momentan wir uns nur selbst schlagen können.“ Auch Abteilungsleiter Germar Thiele war glücklich: „Sieben Siege aus sieben Spielen – ich glaube, das gabs noch nie.“
FSV Pfaffenhofen/Ilm: Köhler (29. Schweiger), Riebold (50. Heigl), Kuchlbauer, Keskin, Berger, Starzer, Senger, Redl (68. Cipolla), Rausch, Untersänger (60. Brudtloff), Hasenbichler
TSV Schwabmünchen: Zeche, Kusterer, Moser, Muha, Krist, Gmell (64. Schmid), Boyer, Ammann (71. di Maggio), Kusterer, Gumpinger (85. Högg), Glöckle (92. Sedlmeir)
Schiedsrichter: Wagner (Ingolstadt) - Zuschauer: 400
Tore: 1:0 Hasenbichler (13.), 1:1 Glöckle (20.), 1:2 Ammann (23.), 2:2 Senger (45.+6 Foulelfmeter), 2:3 Ammann (48.), 2:4 Glöckle (57.)