Am Samstag war es so weit. Nach 21 Spielen ohne Niederlage ist der TSV Schwabmünchen in dieser Saison zum ersten Mal als Verlierer vom Platz gegangen. Am Ende hieß es 3:2 für die Allgäuer. Es war ein verdienter, wenn auch etwas glücklicher Erfolg für den Bayernliga-Absteiger. Schwabmünchen geht so mit seinem satten Zwölf-Punkte-Vorsprung in die Winterpause.
Die Niederlage in Sonthofen ist zwar bitter, aber unter dem Strich können die Schwarz-Weißen auf eine überragende Hinrunde blicken. Kein Wunder, dass auch Fußballchef Germar Thiele bei der nach dem Spiel stattgefundenen Weihnachtsfeier der Fußballer guter Dinge und voller Euphorie war. „Die Niederlage wirft uns nicht um, wir werden den Aufstieg schaffen“, stellte er klar.
Dass es mit einem Erfolg in Sonthofen nicht klappte, lag vor allem auch an den ersten zehn Minuten. Denn da trafen die Gastgeber zweimal – mit großer Hilfe der Schwabmünchner Defensive. Beim ersten Treffer konnte ein langer Ball nicht abgewehrt werden und die Innenverteidigung wirkte unsortiert. So konnte Sonthofens Routinier Andreas Hindelang ungestört einnetzen.
Der zweite Treffer resultierte aus einem Freistoß aus dem Halbfeld. Bei der Ausführung reklamierten einige TSV-Spieler ein Foul an der Strafraumkante. So war die Defensive erneut unsortiert und unaufmerksam und der Ball prallte vor die Füße von Tobias Schmölz, der keine Mühe hatte, das 2:0 zu erzielen. Diesen frühen Rückstand mussten die Schwabmünchner erst einmal verdauen, was durchaus gelang.
Schwabmünchen war nach gut 20 Minuten die spielbestimmende Mannschaft, doch auf dem Weg zum Tor gelang vorerst wenig. Der Spitzenreiter schien den Schock des schnellen Rückstands gut verdaut zu haben. Dabei agieren die Schwarz-Weißen ruhig und besonnen, hatten aber mit der robusten Gangart und einem wenig überzeugenden Schiedsrichter zu kämpfen.
Kurz vor der Pause schien die Wende nah. Sonthofens Marko Jozic holte sich innerhalb von zehn Minuten zwei Gelbe Karten ab und musste folglich vom Platz. Für Schwabmünchen bedeutete dies eine ganz Hälfte in Überzahl. Und kurz nach dem Seitenwechsel gab es den ersten Hoffnungsschimmer. Mit einem starken langen Ball hebelte Tim Uhde die Sonthofner Defensive aus, zwei Stationen weiter war es dann Matteo Di Maggio, der auf 2:1 verkürzte. Schwabmünchen war wieder im Spiel, das zeigte auch die Körpersprache der Spieler.
Doch die Hoffnung, das Spiel zu drehen, währte nur kurz. Bereits vier Minuten nach dem Anschluss platzierte Sonthofens Maurice Jaumann einen Freistoß von halbrechts im kurzen Eck. Erneut sahen die Schwabmünchner dabei nicht gut aus. Der Spitzenreiter gab nicht auf und versuchte zurück ins Spiel zu kommen. In der 77. Minute wurde dies, zumindest zum Teil, belohnt. Maximilian Aschner verwerte eine Vorlage von Simon Ammann zum 3:2.
In der Nachspielzeit waren die Schwabmünchner nahe am Ausgleich. Die beste Chance hatte der aufgerückte Torhüter Fabio Zeche, der gut sechs Meter vor dem Tor zum Abschluss kam, den Ball aber über die Latte ballerte. So brachten die Sonthofner den knappen Vorsprung in Unterzahl über die Zeit und rückten ein wenig näher an den Relegationsplatz.
Schwabmünchens Trainer Emanuel Baum fand es durchaus „schade“, dass die Rekordserie der Schwarz-Weißen nun gerissen ist. „Wir haben heute in Summe zu viele Fehler gemacht“, bilanziert er. „Aber vielleicht ist das gar nicht so schlecht, so gehen die Jungs fokussiert in die Vorbereitung“, hofft er. (AZ)
TSV Schwabmünchen: Zeche, L. Kusterer, Gmell, Moser (62. Ammann), Muha, T. Uhde, Aschner, Di Maggio (81. Krist), N. Kusterer (77. Emirzeoglu), M. Uhde, Gumpinger (69. Glöckle)
Schiedsrichter: Dolderer (Bernried) - Zuschauer: 120
Tore: 1:0 Hindelang (4.), 2:0 Schmölz (9.), 2:1 Di Maggio (52.), 3:1 Jaumann (56.), 3:2 Lorenz (76. Eigentor)
Gelb-Rot: Jozic (42./1. FC Sonthofen/)