Der TSV Schwabmünchner zieht weiter seine Kreise an der Landesligaspitze. Und wird dabei immer einsamer. In den vergangenen Wochen war Durach der Verfolger, doch die Allgäuer kamen am Wochenende nicht über ein 3:3 in Manching hinaus. Für Schwabmünchen bot sich also die große Chance, das bisherige 10-Punkte-Polster auszubauen. Dazu war ein Sieg in Memmingen notwendig – was bisher noch nie geglückt ist.
Aber die aktuelle Spielzeit ist für Schwabmünchen wie geschaffen dazu, Dinge zu machen, die vorher noch nie möglich waren. So auch am Sonntag. Wie erwartet liefen die Memminger Reserve mit Spielern aus dem Regionalligateam auf. Das beeindruckte die Schwarz-Weißen aber nur wenig, am Ende stand ein 3:0-Erfolg für den Spitzenreiter. Damit haben die Schwabmünchner auch das dritte Rückrundenspiel mit demselben Ergebnis wie in der Hinrunde absolviert. Trainer Emanuel Baum, der seinen nicht wirklich ernst gemeinten Tipp im Vorfeld so bestätigt sah, meine nur lachend: „Das glaubt dir keiner.“
Schwabmünchen war von Beginn an Tonangebend, lies den Memmingern keine Räume. Wobei diese sich auch nicht groß darum bemühten. Wie erwartet mauerten die Gastgeber sich ein, teilweise standen sechs FCM-Akteure auf einer Linie. Und Schwabmünchen tat das, was sie mittlerweile perfektioniert haben: Geduldig den Ball in eigenen Reihen halten und auf die richtige Gelegenheit zu warten. Denn eines war klar: Agiert man gegen die Memminger zu überhastet, läuft man schnell in einen Konter.
Und die Geduld wurde nach einer knappen Viertelstunde belohnt. Nachdem Philipp Boyer zweimal aus der Distanz scheiterte, nahm Maik Uhde den Ball auf und spielte ihn mustergültig in den Lauf des von außen kommenden Maximilian Aschner, der stark ins lange Eck vollendete. Somit waren die Memminger am Zug. Oder auch nicht. Die Gastgeber waren den Schwabmünchner deutlich unterlegen. Vor allem Tim und Maik Uhde agierten und dirigierten im Mittelfeld auf höchstem Niveau. Das hatte zu Folge, dass die Memminger noch tiefer stehen mussten, als ihnen wohl lieb war.
Schwabmünchen kam trotzdem zu Chancen, doch vorerst ohne weiteren Torerfolg. Bis nach 26 Minuten Maik Uhde ein zweites Mal versuchte, den FCM-Torhüter aus der Ferne zu überwinden. Bereits nach vier Minuten hatte Schwabmünchnes Toptorschütze den weit vor seinem Tor stehenden Unger versucht zu überlisten, scheiterte aber noch. Doch beim zweiten Versuch hat es geklappt. Kurz nach der Mittellinie nahm Uhde Maß und diesmal passte der perfekte Heber - 2.0.
„Vor allem die erste Hälfte war absolut perfekt“, lobte TSV-Trainer Baum nach der Partie. Schwabmünchen war auch nach dem Seitenwechsel die bestimmende Mannschaft, lies es aber phasenweise ruhiger angehen. So dauerte es bis zur 65. Minute, als sich der eingewechselte Noah Kusterer scheinbar dachte: „Traumtor kann ich auch“, wobei Memmingens Torhüter Unger dabei zur unglücklichen Figur wurde. Denn der klärte einen Ball kurz nach der Strafraumlinie direkt vor die Füße von Kusterer. Der zog aus fast 30 Metern direkt ab und sorgte so für das 3:0.
Kein Wunder, dass Emanuel Baum nach der Partie rundum zufrieden war. Der Trainer sprach von einer reifen Leistung und lobte vor allem zwei Akteure: „Was Tim und Maik Uhde heute gezeigt haben, war extrem gut.“ Die beiden stachen mit ihrem Auftritt aus einer gut aufgelegten Mannschaft mit ihrer Leistung heraus.
FC Memmingen II: Unger, Jarsch, Freisinger (81. Frick), Mijatovic, Reichert, Bajramovic, Keckeisen (77. Henkel), Fusaro (69. Neubrand), Kroh, Leyla, Hill (65. Lang)
TSV Schwabmünchen: Zeche, L. Kusterer, Schmid, Muha, T. Uhde, Aschner (77. Moser), Di Maggio, Boyer (40. N. Kusterer), Ammann (57. Gmell), M. Uhde (83. Högg), Gumpinger (81. Emirzeoglu)
Schiedsrichter: Aurahman (Puchheim) - Zuschauer: 135
Tore: 0:1 Aschner (13.), 0:2 M. Uhde (26.), 0:3 N. Kusterer (64.)