Der TSV Schwabmünchen bleibt in der Fußball Landesliga weiterhin ungeschlagen. Gegen den SV Manching spielten die Schwarz-Weißen eine halbe Stunde in Unterzahl und war dabei weiter spielbestimmend. Am Ende war jedoch nicht der erneut starke Auftritt des TSV Thema des Spiels, sondern der Platzverweis für Luca Boyer. Dieser kam auf kuriose Art zustande.
Boyer sah nach einer guten Stunde beim Spielstand von 1:0 glatt Rot. Die Szene war undurchsichtig, weil abseits des Geschehens. Boyer wurde von Schiedsrichterin Iris Spitaler vom Feld geschickt, da er am Knie leicht blutete. Hinter der Seitenlinie wollte er seinen Stutzen über den Kratzer ziehen und wieder aufs Feld. „Das hat dem Linienrichter aber nicht genügt“, so Boyer. „Der stieß mich weg und stolperte rückwärts“, ergänzt er. Dabei musste er die Arme hochreißen, um sein Gleichgewicht zu halten. Da er in einer Hand einen nassen Schwamm hatte, mit dem er den Kratzer abgewaschen hatte, spritze von diesem Wasser ins Gesicht des Linienrichters. „Das hat der wohl als Angriff ausgelegt“, so Boyer.
Schwabmünchen startete hellwach in die Partie und hatte schon in den ersten Minuten Maximilian Aschner und Matteo di Maggio in aussichtsreicher Postion, nach zwölf Minuten hätte durchaus die Schiedsrichterpfeife ertönen können, als di Maggio im Strafraum gelegt wurde. Nach einer guten Viertelstunde ließ der Druck der Hausherren nach, wobei Manching davon nicht profitieren konnte.
So dauerte es bis zur 30. Minute, ehe Schwabmünchen wieder ein offensives Lebenszeichen setzte, als Tim Uhde den Ball an die Latte schoss. Bis zur Pause folgten weitere hochkarätige Chancen, aber kein Tor. „Die erste Hälfte war, bis auf die Torausbeute, richtig gut“, bilanzierte TSV-Trainer Emanuel Baum nach der Partie.
Die zweite Hälfte begann mit der ersten guten Manchinger Chance, im direkten Gegenzug machte Richard Gumpinger dann fast das 1:0 für Schwabmünchen. Kurz darauf wurde Matteo di Maggio erneut im Strafraum zu Fall gebracht und wieder blieb die Pfeife der Schiedsrichterin stumm. Gut zehn Minuten nach Wiederbeginn konnten die Schwabmünchner endlich jubeln. Richard Gumpinger verwertete eine Flanke von Manuel Schmid per Kopf zum 1:0. Auch danach blieb Schwabmünchen am Drücker – bis zum Platzverweis von Luca Boyer durch das, von vielen Zuschauern als „nicht ligatauglich“ beschriebene Schiedsrichtergespann.
Manchig startete die Überzahl mit einem Lattentreffer, doch das war es auch schon mit den Bemühungen der Oberbayern. Schwabmünchen war, mit einem Mann weniger, spielbestimmend und phasenweise drückend überlegen. Nach 72 Minuten bekam der kurz zuvor eingewechselte Simon Amann gut 23 Meter vor dem Tor den Ball von Manuel Schmid, marschierte los, tanzte drei Manchinger aus und vollendete zum 2:0 ins lange Eck. Zehn Minuten später hatte Rückkehrer Noah Kusterer frei vor dem Tor die Entscheidung auf dem Fuß, jedoch gewann der Verteidiger in ihm und Kusterer klärte den Ball neben das Tor. Am Ende war es egal, denn nach einem feinen Zuspiel von Maximilian Krist sorgte Simon Amann für das 3:0.
In der Nachspielzeit gelang es den Schwabmünchner einmal nicht, den Ball zu klären und Manchings Topscorer Sebastian Graßl erzielte den Ehrentrffer zum 3:1-Endstand. Das war auch das Ende der beeindruckenden Schwabmünchner Serie ohne Gegentor aus dem Spiel heraus. Trotzdem war es erneut eine beeindruckende Schwabmünchner Leistung, die die Schwarz-Weißen zum verdienten Spitzenreiter der Landesliga macht.